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Mit dem Wohnmobil zum Nordkap: Unsere Fährüberfahrt

15. Juni 2025 Familie Müller 10 Min. Lesezeit

Unsere Reise im Überblick

Fahrzeug: Hymer B-ML I 780, 7,84m Länge
Fähre: Fjord Line, Stavangerfjord
Reisezeit: Juni 2025, Nebensaison
Kosten Überfahrt: 287€ (2 Personen + Wohnmobil)
Reisende: 2 Erwachsene, 2 Kinder (8 & 12 Jahre)

Nach zwei Jahren Planung war es endlich soweit: Unsere lang ersehnte Wohnmobilreise zum Nordkap konnte beginnen. Die Fährüberfahrt von Hirtshals nach Kristiansand bildete den Auftakt zu unserem dreiwöchigen Norwegen-Abenteuer. Hier teilen wir unsere Erfahrungen und geben praktische Tipps für alle, die eine ähnliche Reise planen.

Die Vorbereitung: Buchung und Planung

Bereits im Januar haben wir uns intensiv mit der Fährbuchung beschäftigt. Nach ausgiebiger Recherche entschieden wir uns für Fjord Line statt Color Line – hauptsächlich wegen der besseren Bewertungen und des Preis-Leistungs-Verhältnisses.

Unser Spartipp: Wir haben über die norwegische Website gebucht und dadurch tatsächlich 85€ gespart! Die Seite lässt sich problemlos auf Englisch umstellen, und die Buchung war genauso einfach wie auf der deutschen Seite.

Die Fahrzeugkategorie bereitete uns anfangs Kopfzerbrechen. Unser Hymer mit 7,84m Länge lag genau an der Grenze zwischen zwei Kategorien. Nach einem Anruf bei Fjord Line wurden wir beruhigt: Entscheidend ist die tatsächliche Länge inklusive aller Anbauteile.

Die Anreise nach Hirtshals

Von unserem Heimatort bei Stuttgart aus planten wir die 1.100 km lange Anreise in zwei Etappen. Die erste Übernachtung verbrachten wir auf dem Stellplatz in Hannover, der sich perfekt als Zwischenstopp eignet.

Tag der Überfahrt: Ankunft in Hirtshals

Am Überfahrtstag erreichten wir Hirtshals bereits um 14 Uhr – drei Stunden vor Abfahrt. Das war im Nachhinein perfekt, denn so konnten wir noch in Ruhe im nahen Supermarkt einkaufen (norwegische Preise sind deutlich höher!) und den kostenlosen Stellplatz am Leuchtturm für eine kurze Pause nutzen.

Praktischer Hinweis: Der Netto-Markt in Hirtshals (5 Minuten vom Hafen) hat bis 22 Uhr geöffnet und bietet alles für die Überfahrt. Tanken sollte man aber besser noch in Deutschland – in Dänemark ist Diesel etwa 20 Cent teurer.

Check-in am Terminal: Unsere Timeline

15:30 Uhr
Ankunft am Terminal

Erste Orientierung, Suche nach der richtigen Spur. Die Beschilderung ist gut, aber man sollte genau auf "Fjord Line" achten.

15:45 Uhr
Check-in beginnt

Mit unserem ausgedruckten Ticket ging es zügig. Die Dame am Schalter war sehr freundlich und sprach perfekt Deutsch.

16:00 Uhr
Fahrzeugkontrolle

Unser Wohnmobil wurde tatsächlich nachgemessen! Zum Glück hatten wir korrekt gebucht. Der Fahrradträger wurde mitgemessen.

16:15 Uhr
Warten in der Fahrspur

Etwa 45 Minuten Wartezeit. Wir nutzten die Zeit für einen letzten Gang zur Toilette im Terminal.

17:00 Uhr
Boarding beginnt

Das Einfahren ging erstaunlich schnell und geordnet. Die Crew dirigierte uns professionell auf unseren Platz.

An Bord der Stavangerfjord

Das Schiff machte einen sauberen und gepflegten Eindruck. Nach dem Abstellen des Wohnmobils (Handbremse anziehen, Gang einlegen!) ging es direkt nach oben zu den Passagierdecks.

Unsere Eindrücke vom Schiff

Die Stavangerfjord ist kein Luxusliner, aber absolut zweckmäßig und angenehm. Besonders positiv überrascht hat uns das Bordrestaurant – das Buffet für 39€ pro Person war reichhaltig und lecker. Die Kinder aßen für je 15€.

Highlight für Familien: Der Kinderspielbereich war ein Segen! Während die Kinder tobten, konnten wir Eltern entspannt einen Kaffee trinken und die Aussicht genießen.

Die Überfahrt selbst verlief bei ruhiger See völlig problemlos. Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten den Großteil der Zeit an Deck verbringen. Der Sonnenuntergang über dem Skagerrak war spektakulär!

Ankunft in Kristiansand

Pünktlich um 20:30 Uhr (norwegische Zeit, eine Stunde vor) liefen wir in Kristiansand ein. Das Ausschiffen ging erstaunlich schnell – binnen 20 Minuten waren wir vom Schiff und auf norwegischem Boden!

Tipp für die Weiterfahrt: Wir übernachteten die erste Nacht auf dem Roligheden Camping, nur 15 Minuten vom Hafen entfernt. Perfekt, um entspannt in Norwegen anzukommen.

Unser Fazit zur Fährüberfahrt

Die Überfahrt mit Fjord Line war rundum gelungen und der perfekte Start in unseren Norwegenurlaub. Die Organisation war professionell, das Personal freundlich und hilfsbereit, und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte.

Was wir beim nächsten Mal anders machen würden:

Praktische Tipps für Wohnmobilfahrer

Unsere Checkliste für die Überfahrt:

  • Fahrzeug exakt ausmessen (inklusive aller Anbauteile)
  • Gasflaschen sichern (müssen zugedreht sein)
  • Wertsachen aus dem Wohnmobil nehmen
  • Übernachtungstasche packen (falls Kabine gebucht)
  • Adapter für norwegische Steckdosen
  • Mautbox besorgen oder AutoPASS registrieren
  • Offline-Karten für Norwegen herunterladen

Die Weiterfahrt zum Nordkap

Von Kristiansand aus ging unsere Reise über die E39 Richtung Norden. Die ersten Etappen führten uns über Stavanger und Bergen, immer entlang der spektakulären Küste. Aber das ist eine andere Geschichte, die wir in einem separaten Beitrag erzählen werden.

Insgesamt war die Fährüberfahrt ein gelungener und stressfreier Start in unser Norwegen-Abenteuer. Die gute Organisation, das freundliche Personal und die pünktliche Ankunft haben uns positiv überrascht. Wir können die Route Hirtshals-Kristiansand mit Fjord Line uneingeschränkt empfehlen!